Tendencia - Ethnometal aus Cuba


Auf Initiative des Reiseveranstalters MUNDO LIBRE REISEN kommt die mehrfach ausgezeichnete Rockband TENDENCIA in diesem Jahr erstmals auf Deutschlandtournee. Nach erfolgreichen Konzertreisen durch Spanien und Venezuela spielt die Band zwischen 20. Juli und 14. September 2009 auf Rockfestivals und zahlreichen Veranstaltungen und kann in diesem Zeitraum auch noch gebucht werden. Die Bandmitglieder stehen gerne im Zusammenhang mit einem Konzert oder einer Veranstaltung zu Kuba auch für Diskussionsbeiträge zur Verfügung ! Kontaktieren Sie uns telefonisch oder per Mail falls Sie Fragen haben oder Interesse an der Band. Für Unterstützung der Tournee bedanken wir uns auch bei der CONDOR, bei Cuba Si in Berlin und unserem Medienpartner junge welt.

 

1. Artikel

2. Interview

3. Tourdaten

3. Biographien der Bandmitglieder

 

1. Artikel

ROCK THE REVOLUTION Die kubanische Rockband TENDENCIA auf Deutschland-Tournee Erstmals kommt die mehrfach ausgezeichnete Metal-Band aus Kuba auf Initiative des Reiseveranstalters Mundo Libre Reisen im Sommer 2009 nach Deutschland. Den Auftakt der Tournee bildet am 25. Juli ihr Auftritt bei der traditionellen Fiesta de la Solidaridad con Cuba in der Berliner Parkaue. Ihren Stil definieren die 6 Musiker aus Pinar del Rio als Mestizo-Metal oder Ethno-Metal und interessante Biographien haben sie allemal aufzuweisen. Bandleader „Kiko“ ist Abgeordneter des kubanischen Parlamentes und Vorsitzender des Künstlerverbandes „Hermanos Saiz“, Lead-Gitarrist Sergio Direktor des Hauses für junge Künstler und stellvertretender Vorsitzender des Künstlerverbandes. Bassist Jorge ist Wirtschaftswissenschaftler und Professor für Ökonomie an der Universität Pinar del Rio, der Schlagzeuger Luis Guillermo Kunst- und Musiklehrer , Perkussionist Israel Krankenpfleger und Kultursoziologe. Sänger „Vakero“ betätigt sich als bildender Künstler und Tätowierer. Von 1995 bis 1999 hat die Band 5 Demo-CDs in Eigenregie aufgenommen. Vom ursprünglichen Hard/Heavy des Jahres 1994 über eine eher Death/Trash-Metal orientierte Phase in den Jahren 1995 bis 1998 bis hin zur Fusion zwischen dem Metal mit modernem Rock, Elementen der Konga aus dem kubanischen Karneval, der Rumba bis hin zu folkloristischen Tradition der afrokubanischen Perkussion. Ihre erste CD “Re-evolucion” (2001), die unter dem deutschen Lable System Shock erschien, machte die kubanischen Medien auf sie aufmerksam, wo sie von nun an eine große Präsenz erfuhren. Die CD wurde über SPV vertrieben und stieß in zahlreichen Publikationen sowie auf Internetseiten auf positive Resonanz. Die zweite CD “Rebeldes” erschien 2005 bei der kubanischen EGREM und erhielt die wichtigsten Musikpreise in Cuba wie den begehrten Preis “Cubadisco” für das beste Metalalbum des Jahres, den Kunstpreis “Premio D’Arte”, den Cuerda Viva, den Cubaneo und andere. Infolge des Erscheinens der CD gab es eine große Tournee durch Cuba gefolgt von einer Tournee durch Lateinamerika. Tendencia folgte einer Einladung zum Gilman Festival, wo sie die Bühne mit wichtigen venezolanischen Gruppen teilten, allen voran Paul Gilman. Im Jahr 2007 wird die Band nach Spanien eingeladen und spielt auf mehreren Festivals wie Derrame Rock und Rock n Motos. Hier spielen sie zusammen mit Bands wie Barón Rojo, Hamlet, Fe de Ratas, The Locos, Reincidentes, und anderen. Die Auswirkungen dieser kurzen Tournee sind spektakuläre Berichte in der spanischen Fachpresse und die Herausgabe einer CD mit befreundeten Bands, die von Kritikern und von den Medien sehr gut angenommen wird. Vertreten durch die Santo Grial Producciones kehren sie im Jahr 2008 nach Europa zurück, um ihre dritte CD “Confidencial” für das gleichnamige Lable aufzunehmen. Diese CD wird in den bekannten Bunker-Studios in Asturien/Spanien aufgenommen. Produzent ist Alberto Rionda (Avanlanch). In diesem Jahr nimmt Tendencia an den Festivals Extremúsica, Derrame Rock, Vila Rock y Villena suena teil, wo sie mit Bands wir Koma, Medina Azahara, Europe, Ra, Molotov, Moonspell, Mojinos Escozios, Gatillazo, Su Ta Gar, Barricada, Los Suaves, Skizoo, zusammen spielen und im Anschluss mehrere Konzerte in ganz Spanien gaben. Die CD “Confidencial” kam in Spanien am 6. Februar 2009 auf den Markt und wurde mehrfach für die Teilnahme am Wettbewerb Cubadisco 2009 nominiert. In der Fachpresse erhielt die CD zudem sehr gute Kritiken und wurde weltweit in verschieden Fernseh- und Radiosendungen vorgestellt. Mitglieder der Band sind Kiko Mederos und Sergio Ernesto Puente an den Gitarren, sowie Keyboard und Komposition, der Sänger Michael (Vakero) Fuentes, der Bassist Alfredo Carballo, am Schlagzeug Luís Guillermo Rivero und der Perkussionist Israel González. Musiker, die seit 1998 ununterbrochen zusammen arbeiten, was sich bei den Aufnahmen und Konzerten im Sinne von Stabilität und gutem Zusammenspiel bemerkbar macht. In den letzten Jahren wurde die Band in Cuba mehrfach ausgezeichnet und erhielt diverse Preise, darunter den “Cubadisco 2005” (der wichtigste Preis der kubanischen Musikindustrie), für ihre zweite CD Rebeldes (EGREM 696) als beste Rock-CD, drei mal in Folge eine Nominierung für die Lucas-Video Clip-Preis, einen Sonderpreis des Fernsehprogramms “Cuerda Viva” aufgrund der großen Popularität der Band in Umfragen sowie ihrer Präsenz in Radio- und Fernsehprogrammen. Tendencia war außerdem beteiligt an Rocksamplern wie Territorio Libre (2003, AHS-EGREM 0623), Rock Cubano (EGREM 2005) und nahm zusammen mit anderen namhaften kubanischen Rockbands an einer Tournee durch ganz Cuba teil. Sie organisieren die nationalen Rockfestivals “Rey Metal” und “Pinar del Rio”, und erhielte die Kunstpreise Premio D’Arte und den Cubaneo, der von dem kubanischen Künslter Pedro Pablo Oliva verliehen wird, der großes Ansehen genießt. Mit mehr als 15 Jahren Musikkarriere, zielt die noch junge Geschichte der Band Tendencia auf eine neue Richtung innerhalb der modernen Musik, wo sich die Intensität leidenschaftlicher Rockmusik mit der Freude und der ansteckenden Spontanität der Karibik vermischen. Die kubanischen Musiker zeigen damit, dass sie für vorgefertigte Slogans oder Erwartungen an die kubanische Rockmusik nicht zu haben sind.

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Interview

Interview mit TENDENCIA am 07.05.09 in Pinar del Rio, Cuba:

B.K.: Wann hat sich Tendencia gegründet und welchen Bands oder Musikrichtungen haben Euch in Eurer Entwicklung am meisten beeinflusst?

Kiko: Wir haben uns im Frühjahr 1994 gegründet und spielen nun seit 11 Jahren ununterbrochen in dieser Besetzung. Wir sind schon immer Fans der Rockmusik gewesen und werden ja häufig mit der Metalband Sepultura aus Brasilien verglichen, die sicherlich ähnliche Wurzeln haben, wobei wir im Vergleich zu Sepultura mehr mit Percussion arbeiten.



B.K.: Was unterscheidet Euch von anderen Rockbands?

Kiko: Wir haben immer versucht, ein persönliches Zeichen zu setzen als authentische Rockband, indem wir die afrokubanische Kultur in unserer Musik mit verarbeitet haben. Wir setzen beispielsweise Percussioninstrumente ein, wie das Batá, das vorwiegend in afrokubanischen Zeremonien zum Einsatz kommt oder die Kongas und Timbales, die für Salsabands typisch sind, in der Rockmusik aber in der Regel nicht zum Einsatz kommen. Diese Fusion von Heavy Metal mit Elementen der afrokubanischen Kultur ist in der Tat in ihrer Form einzigartig.



B.K.: Ihr habt ja gerade Eure neue CD „Confidencial“ herausgebracht. Was ist neu oder anders auf dieser CD?

Kiko: Sie ist eine Fortsetzung der ersten CDs und erinnert an ein Livekonzert mit einer sehr guten Aufnahmequalität. Was die Texte angeht, so sind diese auf der „Confidencial“ universeller, würde ich sagen. Als wir die erste CD aufgenommen haben, ging es uns vor allem darum, Rockmusik zu machen, auch die Texte handelte davon. Bei der „Rebeldes“ lag der Schwerpunkt – also wenn wir jetzt über die Texte sprechen – darauf, was wir persönlich denken und wie wir Cuba sehen. Die aktuelle CD ist noch stärker weltpolitisch orientiert, hat aber auch einen starken Bezug zu unserer Sicht auf Cuba.

B.K.: Kannst du ein Beispiel nennen?

Kiko: Der Titel „Confidencial“ zum Beispiel. Da geht es nicht nur um die jüngeren Ereignisse, die Guantanamo weltweit als Folterzentrum bekannt werden ließen, sondern um die ganze Geschichte, die sich dort abgespielt hat. Wie Cuba dieses Stück Land entrissen wurde und wie wir all die Jahre darum gekämpft haben. Es gibt auch ein paar traditionelle kubanische Stücke mit neuen Arrangements, sozusagen als Respekt vor der kubanischen Kultur und Tradition. Für uns ist Musik immer politisch. Wir wollen zeigen, was wir denken und eine Message rüberbringen. Die Informationen, die wir über die Medien erhalten, sind ja häufig sehr stark manipuliert und wir möchten als kubanische Musiker vor allem auch unsere Sicht auf Kuba darstellen.



B.K.: Außerhalb Kubas hält sich häufig noch das Gerücht, Rock- oder Punkbands seien auf der Insel geächtet oder sogar verboten. Ihr habt ja erwähnt, dass Ihr auch bei Eurer Tournee in Spanien häufig darauf angesprochen wurdet. Was sagt Ihr dazu?

Sergio: Das ist natürlich Unsinn. Es gibt eine große Desinformation im Bezug auf dieses Thema, zumal zu Beginn der Revolution in der Tat Randgruppen nicht geduldet waren, Männer keine langen Haare haben durften und solche Dinge. Aber das ist lang vorbei. Wir haben diese Dinge überwunden und die Kultur ist in Kuba heute eine andere, sehr stark diversifizierte und das mit der vollen Unterstützung unserer Regierung. In Cuba werden jedes Jahr 6-7 Rockfestivals organisiert, eines davon ist ein internationales und es gibt sicherlich etwa 100 Metalbands auf der Insel. Sepultura war nach Havanna eingeladen und sie haben sogar auf der Antiimperialistischen Tribüne gespielt. Im Jahr 2008 wurde das „Maxim Rock“ in Havanna eröffnet und vom Staat komplett mit Equipment ausgestattet. An sieben Tagen in der Woche spielen hier Rock- und Metalbands



B.K.: Das größte Problem vieler Musiker und Bands in Kuba ist ja ein ganz banales – nämlich Instrumente, Equipment, Zubehör, Gitarrensaiten, all solche Dinge. Wie war das bei euch?

Sergio: Wir haben bis vor 1-2 Jahren auf russischen Instrumenten und Gitarren aus der DDR gespielt. Die Gitarrensaiten haben wir aus Telefonkabeln gebastelt und die Plektren aus alten Schallplatten. Für den Bass war das natürlich schwieriger. Wenn wir einen Satz Saiten von Freunden bekamen, dann wurde jahrelang darauf gespielt und anschließend wurden die Saiten runter genommen, ein paar Minuten gekocht und wieder aufgezogen. Wenn wir dann neue bekamen, haben wir die alten Saiten einer befreundeten Band geschenkt und ich bin sicher, dass die Saiten in irgendeiner Form noch heute alle im Einsatz sind. Vor etwa eineinhalb Jahren wurden wir dann vom Staat mit neuen Instrumenten und Equipment ausgestattet. Wir bekamen eine Gitarre, einen Bass, ein Schlagzeug ...



B.K.: Als wir 1994 die Schule in Pinar del Rio renovierten, an der du als Englischlehrer tätigt warst, gab es Tendencia noch nicht sehr lange. Ihr ward sehr enthusiastisch, obwohl die Situation mangels Instrumenten, fehlender Gitarrensaiten u.a. Widrigkeiten für Euch alles andere als leicht war. Wie kommt nun ein kubanischer Rockmusiker ins Parlament ?

Kiko: Ich habe mich schon immer in besonderem Maße für Kinder und Jugendliche engagiert. Durch meine Tätigkeit als Lehrer an einer Sekundarschule und Leiter der Pioniergruppe war ich natürlich bei diesen Jugendlichen, aber auch bei den Eltern schon bekannt. Das setzte sich in meiner Funktion als Vorsitzender des Künstlerverbandes AHS fort und irgendwann stellte mich der Jugendverband als Kandidaten auf und ich wurde gewählt. Es war eine Anerkennung meines Engagements für die Studenten, Künstler, Jugendlichen. Im Parlament gehöre ich einer Kommission an, die sich mit Kultur, Bildung und Umweltthemen beschäftigt.



B.K.: Was wünscht Ihr euch für die bevorstehende Deutschlandtournee ?

Sergio: Natürlich möchten wir die Band und unsere Musik bekannter machen, aber vor allem freut es uns, dass wir als Auftakt der Tournee für die Feier am „Tag der Rebellion“ in Berlin ausgewählt wurden. Rebellion war ja auch immer unser Thema. Unsere erste CD ist unter einem deutschen Lable erschienen – in Kuba hätten wir diese Aufnahme nicht realisieren können. In Kuba gibt es kaum eine Bühne, auf der wir in den letzten 15 Jahren nicht gespielt hätten und es kommt ein Zeitpunkt, wo man sich auch mit anderen Bands auf gleicher Augenhöhe messen möchten, Wir wollen auch rüberbringen, wie wir in Kuba denken und fühlen, dass wir uns im Kampf gegen die Blockade und für unsere Revolution einbringen. Wir wissen, dass Kuba nicht perfekt ist und unser Ziel ist es, unser System zu verteidigen und zu perfektionieren.



Ich danke Euch für dieses Gespräch und freue mich auf Euren Besuch in Deutschland !

 

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Tourdaten


25.07.09 Fiesta de Solidaridad, Parkaue, BERLIN

01.08.09 17. Treburer OPEN AIR, TREBUR

06.08.09 Juzi, GÖTTINGEN

07.08.09 Jugendtreff, BAD HARZBURG

14.08.09 Dithmarscher Rockfestival, WARNE

15.08.09 Kaiserparkfest, ESSEN

22.08.09 DÜSSELDORF

29.08.09 DKP Sommerfest, BERLIN

06.09.09 Sommerfest DIE LINKE, Darmstadt

11.09.09 Rote Flora, HAMBURG (noch offen)


Weitere Termine folgen !!

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Biographien der Musiker

José Ernesto Mederos Valdés (Kiko)

Gitarre, Keyboard und Gesang
Geburtsdatum: 12. Mai 1969
Geburtsort: Pinar del Río, Cuba
Größe: 1,82 m
Beruf und sonstige Aktivitäten: Musiker und Präsident des Künstlerverbandes Hermanos Saíz in Pinar del Rio. Abgeordneter des Parlamentes der Provinz Pinar del Rio.


Sergio Ernesto Puente:

Lead-Gitarre und Komposition
Geburtsdatum: 7. März 1973
Geburtsort: Pinar del Rio, Cuba
Größe: 1,56 m
Beruf: Musiker, Komponist, Arrangeur, Direktor des Hauses für junge Küntler und Vizepräsident des Künstlerverbandes Hermanos Saíz in Pinar del Rio.


Jorge Alfredo Carballo:

Bassist
Geburtsdatum: 30. September 1978
Geburtsort: Pinar del Rio, Cuba
Größe: 1,76 m
Beruf: Musiker, Wirtschaftswissenschaftler, Professor für Wirtschaft an der Universität Pinar del Rio.


Luís Guillermo Rivero:

Schlagzeug
Geburtsdatum: 22. März 1978
Geburtsort: Pinar del Rio, Cuba
Größe: 1,80 m
Beruf: Musiker, Musikpädagoge, Lehrer für Musik an der Schule für Kunstausbildung


Israel González Ávila:

Lateinamerikanische Percussion
Geburtsdatum: 12. Juli 1978
Geburtsort: Pinar del Río, Cuba
Größe: 1,78 m
Beruf: Musiker und Künstler, ausgebildeter Krankenpfleger und Kultursoziologe


Michael Fuentes (Vakero):

Sänger
Geburtsdatum: 2. Februar 1975
Geburtsort: Pinar del Río, Cuba
Größe: 1,77 m
Beruf: Musiker, bildender Künstler und Tätowierer


 

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